Friedhof der Kirchengemeinde Blasheim
Der Blasheimer Friedhof
Der ursprüngliche Friedhof in Blasheim war in den Anfängen nach dem Bau der Marienkirche im Jahre 1514 um die Kirche angelegt. Die Toten sollten nahe am Gotteshaus sein, was bei allen Kirchen in Deutschland üblich war. Erst durch Hygienebestimmungen, man vermutet durch den napoleonischen Einfluss, hat sich die Friedhofskultur geändert und die Friedhöfe wurden außerhalb des Kirchplatzes angelegt. Hierzu musste die politische Gemeinde Land zur Verfügung stellen. So entstanden die ersten Friedhöfe etwas entfernt der Kirche ab Anfang des 19. Jahrhunderts. Der jetzige Friedhof wird ca. 150 Jahre alt sein, wie aus einem Schreiben des Gemeinderates von 1962 zu ersehen ist.
Hier geht es um die Erweiterung des Friedhofgeländes, da vermutet wird, dass die zur Verfügung stehende Fläche nicht ausreicht.
Auch in späteren Jahren, (1960) bei einer Erweiterung des Friedhofes oder auch dem Bau der Friedhofskapelle, stellte das Amt Pr. Oldendorf, also die politische Gemeinde, die Flächen zur Erweiterung der Kirchengemeinde zur Verfügung.
Dieses ist aus einigen Protokollen der Gemeinderatssitzungen und des Presbyteriums zu entnehmen.
Besonders der Bau der Friedhofskapelle zeigt, dass die politische Gemeinde die Kapelle gebaut hat und dann später der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt hat. Dieses ist gut nachzulesen im Stadtarchiv Lübbecke, wo diese Vorgehensweise der Kontrolle der Handwerker durch die Gemeinderatsmitglieder durchgeführt wurde. Nachzulesen ist das in den Protokollen der Gemeinderatssitzungen.
Besonders wird das deutlich durch die Einladung des Bürgermeisters an Pastor Blankenstein und des Presbyteriums.
Ein Übertragungsvertrag wurde zwischen der Gemeinde Blasheim und der Kirchengemeinde geschlossen. Auch existiert ein Dankesschreiben von Pastor Grabs an den Bürgermeister, in dem Herr Pastor Grabs dem Vertrag zustimmt und sich bei der politischen Gemeinde bedankt.
Auch die Kosten der Friedhofskapelle sind durch die Gemeindevertretung aufgeführt worden. Es wurde der Kostenrahmen eingehalten, den man geplant hatte.
In den letzten 10 Jahren hat sich das Bild unseres Friedhofes geändert.
Er wurde durch die Planung von Landschaftsarchitektin Christina Stoffers in Zusammenarbeit mit dem Presbyterium aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Da sich die Friedhofskultur im Laufe der Jahre sehr stark geändert hat, wurden Neuplanungen notwendig. Waren früher nur Sargbestattungen üblich, ist heute das Urnenbegräbnis in den Vordergrund gerückt. Die Planungen von Frau Stoffers haben dieses mit aufgenommen und Bereiche geschaffen, in denen eine würdevolle Urnenbestattung möglich ist.
Hier ist zum Beispiel die neugestaltete Urnenfläche (Rosengarten), die zur Ergänzung der traditionellen Gräber eine optisch gute Ergänzung bietet. Auch die Urnengräber unter der großen Hainbuche ergänzen das Traditionelle mit der Moderne.
Es gibt auf dem Friedhof in Blasheim viele schöne alte Familiengrabstellen mit alten Grabsteinen, auf denen man die Namen der Verstorbenen lesen kann. Leider ist die Tradition auf den Familiengräbern teilweise verlorengegangen, die einzelnen Verstorbenen mit Geburts- und Sterbedatum aufzuführen. Es wäre sehr schön, wenn die Besuchenden erkennen könnten, wer dort bestattet wurde.
Der heutige Friedhof in Blasheim hat einen parkähnlichen Charakter, man kann einfach mal spazieren gehen, die Ruhe und den Sonnenuntergang genießen und sich von den unterschiedlichen Grabsteinen und Anlagen inspirieren lassen. Eine Randbepflanzung mit div. Großbäumen, die noch im Werden ist, soll zur Atmosphäre beitragen.
Die Verwaltung aller kirchlichen Friedhöfe erfolgt durch die Kirchengemeinde, sowie durch das Kreiskirchenamt Lübbecke. Ein erheblicher Teil der Aufgaben wird ehrenamtlich durch den Friedhofsausschuss des Presbyteriums übernommen.
Da sich der Trend zur Urnenbestattung fortsetzt und die Möglichkeiten stark nachgefragt sind, wurden in Blasheim sehr schöne verschiedene Anlagen errichtet.
Es gibt zurzeit:
Eine Urnengrabanlage „Unter der Buche“ (wie schon erwähnt)
Urnengrabanlagen „Partnergräber“
Urnengrabanlage „Staudengarten“
Neu errichtet wird gerade: Urnengrabanlage „Rosengarten“
Für Sargbestattungen „Individuelle Rasengräber“
Alle hier genannten Anlagen sind für die Nutzer pflegefrei.
Dazu gibt es selbstverständlich weiterhin Flächen für Familien, die wie herkömmlich durch die Nutzer zu pflegen sind.
Langfristig sollen größere zusammenhängende Flächen ökologisch gestaltet werden, so dass Insekten, besonders Bienen, dort Nahrung finden.F
Hier einige Bilder unseres Friedhofes und der Friedhofskapelle aus dem Jahr 2024: